Makler und Mehrfachagenten haben 2021 ihren dominanten Anteil am Vertrieb von Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) in Deutschland weiter ausgebaut. Sie vermittelten mehr als jeden zweiten Neuzugangs-Euro der BU. Darüber hinaus kommen nur noch Einfirmenvermittler auf signifikante Vertriebsanteile, während Banken und Direktvertrieb lediglich untergeordnete Rollen spielen (siehe auch Grafik). Das sind die Kernergebnisse zum Produktsegment BU der aktuellen Studie zum Vertrieb von Lebensversicherungen im Jahr 2021, die die Beratungsgesellschaft Willis Towers Watson (WTW) erstellt hat (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Über diese Kanäle werden die meisten BU-Policen vertrieben

Quelle: WTW Deutschland

Insgesamt lösten die 84 in der Studie analysierten Lebensversicherer im Jahr 2021 über alle Produktkategorien laufende Beiträge für ein Jahr in Höhe von 4,2 Milliarden Euro ein. Davon entfielen auf BU-Produkte 466 Millionen Euro, also knapp elf Prozent. In den vergangenen Jahren ist das Neugeschäft mit der BU-Absicherung kontinuierlich gestiegen. Maßgeblich daran beteiligt waren Makler und Mehrfachagenten, die 2021 mit 262 Millionen Euro einen Anteil von 56 Prozent an diesem Neugeschäft verkauften. Einfirmenvermittler kamen mit laufenden Beiträgen von 172 Millionen Euro auf 37 Prozent.

Makler favorisieren bestimmte Versicherer
"Unter den Versicherern sind die Marktanteile sehr ausgeglichen", erklärt Henning Maaß, Director Insurance Management Consulting bei WTW in Deutschland. So vereinen die fünf stärksten BU-Anbieter 33 Prozent, die zehn stärksten Anbieter 57 Prozent des BU-Volumens auf sich. "Anders als in der privaten oder betrieblichen Altersvorsorge gibt es in diesem Segment keine Platzhirsche. Die BU wird marktweit in der Breite gut verkauft", so Maaß weiter. Lediglich bei den Maklern und Mehrfachagenten sieht es anders aus: Dort vereinen die Top-5-Anbieter 46 Prozent und die Top-10-Anbieter 73 Prozent Marktanteil am Neuzugang. "Makler und Mehrfachagenten haben ihre Favoriten und es fällt vielen Versicherern schwer, in diese Gruppe vorzustoßen", sagt Maaß. (jb)