Financefox möchte die Kooperation mit angeschlossenen Maklern ausbauen. Das Fintech wird nach eigenen Angaben einen Teil des Geldes aus einer abgeschlossenen Finanzierungsrunde in die Gewinnung neuer Kunden stecken. Dazu zählen auch die Klienten von Maklern, mit denen das deutsch-schweizerische Start-up zusammenarbeitet.

Im Gegensatz zu Mitbewerbern wie Knip oder Getsafe versucht Financefox, die "klassische mit der digitalen Versicherungswelt" zu verbinden, wie es in einer Mitteilung heißt. Das Unternehmen agiert zwar als Online-Makler, der mit einer Versicherungsorder-App Kunden selbst akquirieren möchte. Zugleich bietet er aber auch Maklern an, seine Bestände treuhänderisch zu verwalten. Die freien Vermittler sollen sich so auf die Kundengewinnung konzentrieren können. Für die Policenverwaltung erhält Financefox ähnlich wie ein Pool einen Teil der Provisionen (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Wie genau die verstärkte Unterstützung aussehen soll, geht aus der Pressemitteilung des Unternehmens nicht hervor. Financefox "akquiriert für die registrierten Vermittler aktiv neue Kunden", heißt es dort lediglich. Bislang fragt das Start-up jeden neu registrierten Kunden, ob er oder sie einen bereits einen Betreuer haben. Bejahen sie die Frage, schlägt das Fintech die oben beschriebene Kooperation vor. Immerhin 90 Makler mit 450 Mitarbeitern sollen dieses Angebot bereits angenommen haben, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) schreibt.

28 Millionen US-Dollar für Vertrieb, Expansion und IT
Insgesamt hat Financefox eine Finanzspritze von 28 Millionen US-Dollar erhalten. Bislang habe kein Insurtech eine ähnlich hohe Summe erhalten, berichtet die SZ. Die zwei neuen Investoren sind Target Global mit Sitz in San Francisco sowie Horizons Ventures aus Hongkong.

Das Geld möchte das Fintech auch in die Expansion stecken. So baut Financefox gerade ein Geschäft in Österreich auf. Großbritannien und die Niederlande sollen folgen. Nicht zuletzt möchte Gründer und CEO Julian Teicke die Software und die IT im Backoffice-Bereich weiterentwickeln.

Das Insurtech digitalisiert unter anderem alle Kundenverträge. Nach eigenen Angaben verfügt Financefox zudem mit mehr als 1.500 Schnittstellen über Zugang zu den meisten Versicherungsunternehmen. Gerade im Daten- und Informationsausstauch mit der Assekuranz sieht Teicke aber Verbesserungsbedarf, wie er der SZ sagte. So sollten Policen möglichst schnell in Echtzeit und nicht erst nach drei Wochen vorliegen. In Planung ist auch ein unabhängiger Versicherungsvergleich. (jb)