Frauen verdienen nicht nur weniger als Männer. Sie sind auch weniger gut abgesichert. So geben Haushalte, in denen Frauen die Hauptverdiener sind, im Monat weniger Geld für Versicherungen aus als solche, in denen der Mann am meisten verdient. Ist die Frau der Haupterwerbstätige, sind es 107 Euro im Monat, beim Mann 174 Euro. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamts für das Jahr 2018 hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) vorliegt.

Das liegt natürlich zum einen daran, dass Frauen im Schnitt weniger verdienen und deshalb auch weniger Geld für Versicherungen zur Verfügung haben als Männer. Die SZ nennt aber noch einen weiteren Grund: Die Versicherer, die nicht genug auf die weibliche Zielgruppe zugehen.

Eine Frage des Vertriebs
Einige Anbieter wie der französische Versicherer Axa glauben, dass es an frauenspezifischen Produkten mangelt und tüfteln an Policen, die die Bedürfnisse dieser Zielgruppe besser abdecken. Andere wie Christian Wiens, Chef und Mitgründer des Insurtechs Getsafe, sind überzeugt, dass das Schließen des sogenannten "Insurance Gender Gap" in erster Linie eine Frage des Vertriebs ist. "Ich halte wenig davon, neue Produkte für Frauen zu erfinden”, sagte er der Zeitung. "Man muss die bestehenden Policen besser erklären.” (fp)