Die Volkswohlbund Lebensversicherung hat ihre Fondspolice aufgepimpt – allerdings nur für das Neugeschäft. Hier können Berater ab sofort noch flexiblere Ein- und Auszahlungen anbieten. In den ersten zehn Jahren hat der Kunde jederzeit die Möglichkeit, die Beitragssumme um bis zu 500 Euro im Monat zu erhöhen. Außerdem sind jährlich Zuzahlungen bis zu 1.000 Euro möglich. Die einmal vereinbarten Vertragsgrundlagen bleiben dabei bestehen, darunter auch der festgelegte Rentenfaktor. 

Auch Entnahmen werden erleichtert: Während der Rentenphase können Kunden bis zu einer Summe von 20.000 Euro pro Jahr jederzeit kostenfrei über sein Geld verfügen. Wie der Versicherer, der auf reinen Maklervertrieb setzt, mitteilt, lässt sich außerdem der Rentenbeginn individuell weiter nach hinten verschieben. Das Guthaben darf bis maximal zum 88. Lebensjahr stehen bleiben – ohne zusätzliche Kosten.

Mehr Dynamik-Optionen
Auch für die Dynamik gibt es mehr Wahlmöglichkeiten. "Wer eine Dynamikerhöhung in seine Fondspolice einschließt und sie zeitweise nicht in Anspruch nehmen möchte, kann sie später wieder aktivieren", erklärt eine Volkswohlbund-Sprecherin. Das gilt selbst dann, wenn der Kunde der Erhöhung im Vorfeld schon mehrfach widersprochen hat.

Sämtliche Neuerungen gelten für die private fondsgebundene Rentenversicherung ohne Garantien – mit und ohne Zusatzbausteine – und auch für "FondsFittery", die Fondspolice mit gemanagten Portfolios des Anbieters. Letztere basiere auf kostengünstigen ETFs, die in einem bestimmten Mischungsverhältnis zusammengestellt werden und auf die unterschiedlichen Vorsorgeprofile der Kunden abgestimmt sind, heißt es beim Volkswohlbund.

Kein Marktvergleich
Makler könnten die neuen Angebote komplett elektronisch über das Online-Angebotsprogramm des Versicherers für ihre Kunden abschließen. Eine Markteinordnung bieten solche Tools in der Regel allerdings nicht. Für Versicherungsmakler gehört es nach Paragraf 7b VVG aber zu den Informationspflichten, das empfohlene Versicherungsanlageprodukt zu begründen und auch Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Das ist gar nicht so leicht. So bemängelt etwa die Zeitschrift "Finanztest", dass viele Versicherer keine ETFs anbieten. Auch die Fondslisten ändern sich immer wieder, Auswahl und Wechselkosten können sich bei einem Versicherer je nach Tarif, Vertriebsweg und Abschlussjahr stark unterscheiden. Häufig wird es zwar als Qualitätsmerkmal bezeichnet, wenn eine möglichst große Palette an Fonds zur Auswahl steht. Doch die Praxis zeigt, dass die ganze Breite des Sortiments oft gar nicht genutzt wird (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Ausführliche Analyse
FONDS professionell hat den Markt für Fondspolicen zuletzt ausführlich in der Heftausgabe 3/2019 analysiert, die Ende September erschienen ist. Dort finden Leser detaillierte Auswertungen zum Gesamtmarkt, den größten Anbietern, ihren Produktpartnern und zu den wichtigsten Fonds. Der Volkswohlbund belegte hier immerhin Rang elf bei den Anbietern mit den größten Fondsbeständen – mit 1,967 Milliarden Euro 2018 im Portfolio (2017: 2,09 Milliarden Euro).

Simultan zu der Analyse ergab eine Umfrage von FONDS professionell ONLINE unter 282 Vermittlern, dass der Volkswohlbund auf Rang vier der beliebtesten Fondspolicen-Anbieter liegt – nach Allianz, Alte Leipziger und Condor. Für 15,6 Prozent der Befragten, die bis zu drei Nennungen abgeben durften, hat der Versicherer die attraktivsten Fondspolicen. (dpo)