Der Zusammenschluss der Barmenia und der Gothaer hat weitere Hürden genommen. Die Mitgliedervertreterversammlungen beider Unternehmen haben vergangenen Donnerstag (25.7.) den Fusionsverträgen zugestimmt. Am Tag danach haben die Vorstände diese unterzeichnet – allerdings steht die Zustimmung der Finanzaufsicht Bafin noch aus, wie die Versicherungsvereine mitteilen. Beide hoffen, dass die Behörde diese noch im August erteilt. 

"Mit der Zustimmung der Aufsichtsräte und Mitgliedervertretungen sowie der Unterzeichnung der Fusionsverträge haben wir auf Seiten der beiden Unternehmen alle Voraussetzungen für den geplanten Zusammenschluss geschaffen", erläutert Andreas Eurich, Vorstandschef der Barmenia. Sobald die Bafin-Genehmigung vorliegt, soll die Eintragung in die Handelsregister beantragt werden. Das "Closing“, der Vollzug des Zusammenschlusses, könnte dann im September erfolgen, weniger als ein Jahr nach der Ankündigung der Pläne

Satzung schreibt Parität fest
In dem umfangreichen Vertragswerk zur Fusion sind der Mitteilung zufolge die Einzelheiten für die Gestaltung des neuen Unternehmens festgeschrieben, das den Namen "BarmeniaGothaer“ tragen soll. Ebenso umfasst es die Satzung und regelt die Anteilsverhältnisse. Die Gothaer Versicherungsbank soll 64 Prozent der Anteile halten, die Barmenia Versicherungen 36 Prozent. "Eines der grundlegenden Gestaltungsprinzipien bei diesem Zusammenschluss ist für uns, dass alles auf Augenhöhe geschieht. Daher haben wir in der Satzung verankert, dass trotz der unterschiedlichen Anteile alle wichtigen Entscheidungen nur einstimmig getroffen werden können”, betont Oliver Schoeller, Konzernchef der Gothaer.

Zu den konkreten Maßnahmen zur Gestaltung des neuen Unternehmens gehört die Zusammenführung der Lebensversicherer. So soll im August in einem ersten Schritt der gesamte operative Geschäftsbetrieb, insbesondere der Bestand der Barmenia Lebensversicherung, auf die Gothaer Lebensversicherung übertragen werden. Unmittelbar danach soll die Barmenia Leben auf die Barmenia Versicherungen verschmolzen werden. Mit dem "Closing" soll auch die Verschmelzung der Gothaer Kranken auf die Barmenia Kranken angestoßen werden. 

Top-Ten-Versicherer entsteht
Mit dem Zusammenschluss wird das neue gemeinsame Unternehmen unter die Top Ten der deutschen Versicherer aufrücken und damit seine Markt- und Wettbewerbsposition deutlich ausbauen. Zugleich entsteht eine der größten Vertriebsorganisationen im Markt mit mehr als 4.500 Vermittlern. Ebenfalls wurde vereinbart, dass die Standorte Wuppertal und Köln unverändert erhalten bleiben sollen und für alle Mitarbeiter mit dem Tag des Zusammenschlusses eine dreijährige Beschäftigungsgarantie gelten soll. (jb)