Das vergangene Jahr war nicht leicht für die deutschen Lebensversicherer. Die Gesellschaften melden für 2023 Bruttobeiträge in Höhe von 92,2 Milliarden Euro – fünf Prozent weniger als im Vorjahr 2022. Auch das Neugeschäft lief nur schleppend: Nur 4,4 Millionen neue Verträge, ohne Pensionskassen und -fonds, und damit kaum mehr als 2022. Fondspolicen hatten ebenfalls mit Problemen zu kämpfen. Das geht aus den nun vorliegenden Zahlen für 2023 hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seiner neuen Broschüre "Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2024" veröffentlichte.

Der Verband meldet weiter, dass insbesondere das Einmalbeitragsgeschäft stark rückläufig war. Hier betrug das Minus bei den Beiträgen 15,7 Prozent auf nur noch 25,8 Milliarden Euro. Die laufenden Beiträge blieben mit 66,3 Milliarden Euro unverändert. Der GDV erklärt die Entwicklung damit, dass Verbraucher "verstärkt kurzfristigere Anlageformen gewählt und langfristige Entscheidungen, wie die Altersvorsorge, aufgeschoben haben".

Weniger neue Fondspolicen gegen Einmalbeiträge
Die Schwäche beim Einmalbeitragsgeschäft hat sich auch auf Fondspolicen ausgewirkt, wenngleich 2023 insgesamt mehr neue Verträge für fondsgebundene Produkte abgeschlossen wurden: Das Plus bei den fondsgebundenen Kapitalversicherungen beläuft sich auf satte 25,3 Prozent – allerdings war die Ausgangsbasis niedrig, denn insgesamt wurden nur etwas mehr als 81.000 neue Verträge abgeschlossen. Bei den fondsgebundenen Rentenpolicen zählt der GDV knapp 621.800 neue Abschlüsse, genau so viele wie 2022. Dagegen schwächeln die Produkte im Einmalgeschäft: Nur 12.300 neue fondsgebundene Kapitalversicherungen (-22,6%) sowie nur 91.000 (-9,3%) neue Fonds-Rentenversicherungen meldeten die Gesellschaften.

Der GDV betont ferner, dass sich Basis- oder Rürup-Renten positiv entwickelt haben. 2023 wurden rund 134.000 Verträge neu abgeschlossen. Das sind 14,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wächst der Bestand um 4,8 Prozent auf rund 2,7 Millionen Verträge, die Einnahmen aus dem laufenden Beitrag steigen auf 4,4 Milliarden Euro. Einen regelrechten Einbruch gab es bei Riester-Renten: Nur noch 41.000 neue staatlich geförderte Versicherungen schlossen Verbraucher ab – 67,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Lebensversicherer blicken positiv in die Zukunft 
Im laufenden Geschäftsjahr 2024 bietet sich der Lebensversicherung laut GDV bereits ein etwas besseres Umfeld. Die schwache Konjunktur und die nur zögerlich sinkenden Zinsen bedeuten aber weiterhin Gegenwind. So sei für die Lebensversicherung insgesamt ein Beitragsrückgang von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu erwarten. Eine Trendwende ist laut Verband ab 2025 in Sicht – auch wegen der Anhebung des Höchstrechnungszinses auf 1,0 Prozent ab 1. Januar 2025. Versicherer können ihren Kundinnen und Kunden dann auch wieder höhere Garantien anbieten. (jb)