Die Absicherung der Arbeitskraft (AKS) gilt als bestandsfest, die Nachfrage ist groß und es drohen keine regulatorischen Eingriffe bei der Vergütung. Die Beratung erfordert allerdings fundiertes Expertenwissen, insbesondere zum Kleingedruckten und zu Erfahrungen in der Schadenregulierung. Kein Wunder: Die eigene Arbeitskraft ist das wertvollste Gut, das ein Berufstätiger hat. Die staatliche Absicherung – so überhaupt vorhanden – ist nur eine Grundabsicherung bei Erwerbsminderung.

Vermittler sehen die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) als Königsweg in der Produktauswahl an. "Doch nicht für jeden Kunden ist die BU immer die ideale Lösung", weiß Hermann Hübner, Vorstandschef der Versicherungs-Makler-Genossenschaft (Vema). Je nach Berufsbild und daraus resultierendem Preis, Anspruch an den Schutz, die persönliche gesundheitliche Vorgeschichte und die eigenen Vorstellungen zur Absicherung könnten auch die Schwere-Krankheiten-Vorsorge (Dread Disease) oder eine Grundfähigkeitsversicherung Alternativen sein.

Neue Makler-Befragung zur AKS-Qualität
Die Vema führt in regelmäßigen Abständen Makler-Befragungen zur Produktqualität in verschiedenen Sparten durch. In den jüngsten Umfragen wurde nach den favorisierten Anbietern in der Arbeitskraftabsicherung gefragt. Partnerbetriebe der Vema sollten dazu die drei meistgenutzten Anbieter in den jeweiligen Sparten nennen. "Mit dieser Begrenzung möchten wir sicherstellen, dass negative Einzelerlebnisse mit Versicherern nicht dominieren", erklärt Hübner.

Zu bewerten galt es die Produktqualität, die Qualität der Antragsbearbeitung und Policierung, Erfahrungen im Schadenfall und die Erreichbarkeit des Versicherers für Makler (einzeln und als Gesamtnote). Die Ergebnisse differieren innerhalb der Arbeitskraftabsicherung je nach Versicherungstyp und wurden von den über 1.430 Teilnehmern mit Schulnoten (1 bis 6) bewertet.

Spitzenreiten in der BU-Versicherung weist Konkurenten auf die Plätze
In der BU-Versicherung ist die Alte Leipziger eindeutiger Favorit bei den Vema-Maklern (23,15 Prozent der Nennungen). Mit weitem Abstand folgen Swiss Life (9,85 Prozent), Allianz (9,44 Prozent) und LV 1871 (9,37 Prozent). Die Top-3-Anbieter hatten bereits bei der Umfrage des Jahres 2020 vorn gelegen, während LV 1871 und Volkswohlbund (7,83 Prozent) die Plätze tauschten.

Beim reinen Blick auf die Qualität der Bedingungswerke (Produktqualität) ergibt sich mitunter eine andere Rangfolge. Hier schneidet der HDI am besten ab (Note 1,42), gefolgt von Alte Leipziger (1,52), Swiss Life (1,53) und LV 1871 (1,54). Diese Gesellschaften wurden jedoch in anderen Teilbereichen schlechter eingestuft. In der Gesamtwertung aller vier Bereiche schnitt der Volkswohlbund am besten ab (1,66), gefolgt von Allianz (1,68) und LV 1871 sowie Basler (je 1,72). Die schlechtesten Schulnoten unter den Top-10-Anbietern bekamen in der Gesamtwertung Nürnberger (1,89), Swiss Life und HDI (je 1,80).

Bester Schwerkranken-Absicherer kommt aus Kanada
In der Dread-Disease-Versicherung ist unter 405 Teilnehmern Canada Life der eindeutige Favorit (50,62 Prozent der Nennungen). Mit weitem Abstand folgen Nürnberger (21,48 Prozent), Zurich (11,85 Prozent) und Gothaer (8,89 Prozent). Diese vier Anbieter hatten bereits bei der Umfrage des Jahres 2000 vorn gelegen.

Sie führen auch beim reinen Blick auf die Qualität der Bedingungswerke (Produktqualität). Canada Life schneidet am besten ab (Note 1,57), gefolgt von der Nürnberger (1,78). Lediglich Prisma Life (1,83) schob sich bei der Produktqualität leicht vor Zurich (1,85). Manche Gesellschaft wurden jedoch bei anderen Kriterien schlechter eingestuft . In der Gesamtwertung schnitt die Nürnberger am besten ab (1,86), gefolgt von Canada Life (1,88) und Ideal (1,89). Die schlechtesten Schulnoten unter den Top-10-Anbietern bekamen in der Gesamtwertung Signal Iduna (2,19) und Prisma Life (2,04).

Heftiger Favoritenwechel bei Grundfähigkeitsversicherung
In der Grundfähigkeitsversicherung gab es unter 628 Teilnehmern mit Canada Life einen eindeutigen Favoriten (18,31 Prozent der Nennungen). Von Rang 5 auf 2 vorgeprescht ist die Allianz (12,1 Prozent), gefolgt von Volkswohlbund (11,78 Prozent) und Swiss Life (11,15 Prozent).

Beim reinen Blick auf die Qualität der Bedingungswerke (Produktqualität) schneidet allerdings die Bayerische (Note 1,37) klar am besten ab, gefolgt von der Nürnberger (1,51) und der Volkswohlbund-Tochter Dortmunder (1,59). Letztere liegt in der Gesamtwertung aller vier abgefragten Bereiche vorn (1,63), gefolgt von Basler (1,67) und Allianz (1,69). Die schlechtesten Schulnoten unter den Top-10-Anbietern in der Gesamtwertung bekamen Alte Leipziger (1,89) und Swiss Life (1,88).

Vema-Partner sind prinzipiell Komposit-Experten
Insgesamt sind derzeit mehr als 4.000 mittelständische Maklerbetriebe mit rund 28.000 Mitarbeitern Partner der Vema. Ihr vertrieblicher Schwerpunkt liegt im Bereich Komposit. Zusammen mit Kfz beträgt der Anteil 75 Prozent des Geschäfts. Die Sparten "Leben" und "Kranken" tragen knapp 20 Prozent zum Umsatz bei. Investment, Finanzierung und Bausparen, die unter "Sonstige" zusammengefasst sind, erzielen zusammen 6 Prozent.

Vema-Makler setzen bei der Marktrecherche zur Arbeitskraftsicherung auch auf die üblichen Branchenratings, zusätzlich aber auch auf eigene Deckungskonzepte. So ist es kein Zufall, dass bei den Nennungen zu BU-Favoriten auch zumeist Namen der Versicherer fallen, die in Ratings vorn liegen. Beispiel IVFP-BU-Rating: Neun Versicherer schafften für alle sechs geprüften Berufsgruppen die Höchstnote: Allianz, Alte Leipziger, Basler, Dialog, Hannoversche, HDI, LV 1871, Swiss Life sowie Volkswohlbund. (dpo)