Die Barmenia und die Gothaer Versicherungen planen eine Fusion, um so ihre Investitionskraft und Risikotragfähigkeit zu verbessern. Das teilen die Unternehmen mit. Der Zusammenschluss der beiden Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit soll auf "Augenhöhe als gleichwertige Partner" erfolgen. Allerdings ist die Kölner Gothaer mit Beitragseinnahmen von 4,6 Milliarden Euro größer als die Barmenia, die Beiträge von rund 2,8 Milliarden Euro vorweisen kann.

"Die Barmenia und die Gothaer ergänzen sich perfekt. Durch einen Zusammenschluss können wir unsere Wettbewerbs- und Marktposition deutlich ausbauen und rücken unter die Top Ten der deutschen Versicherungsbranche auf", erklärt Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender der Gothaer. "Die Barmenia hat ihre besondere Stärke in der Krankenversicherung, die Gothaer ist sehr stark im Bereich Komposit. Die Gothaer wächst insbesondere im Firmenkundenbereich über alle Sparten, die Barmenia zeigt eine sehr dynamische Entwicklung im Privatkundengeschäft", ergänzt Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia.

Neuer Name: Barmenia Gothaer Finanzholding
Aufgrund des Anspruchs, als gleichwertige Partner zusammenzugehen, sollen beide Marken und Firmensitze ebenso wie die Versicherungsvereine an der Spitze bestehen bleiben. Ferner ist eine Doppelspitze mit Eurich und Schoeller als Co-Vorstandsvorsitzende vorgesehen. Ein Name für die gemeinsame Holding unter den Versicherungsvereinen ist auch schon gefunden: Barmenia Gothaer Finanzholding. Wann die Fusion abgeschlossen wird, steht aber noch nicht fest. Der Pressemitteilung zufolge startet nun die Due-Diligence-Phase, die voraussichtlich einige Monate dauern werde. Alle Ergebnisse müssen dann von den Gremien der Versicherer sowie der Finanzaufsicht Bafin genehmigt werden. 

Beide Versicherer betonen weiter, dass sich für ihre Kunden zunächst einmal nichts ändere. "Selbstverständlich haben alle Verträge und zugesagten Leistungen auch weiter Bestand. Zukünftig werden wir ihnen aber ein noch breiteres und besseres Angebot machen können", heißt es in der Mitteilung. Für die Beschäftigten beider Versicherer soll mit dem Zusammenschluss eine Beschäftigungsgarantie von drei Jahren ausgesprochen werden. (jb)