Die hohe Inflation sorgt dafür, dass die Bundesbürger sich Gedanken über ihre Rente machen – und pessimistisch in die Zukunft blicken. So erwartet etwa die Hälfte von rund 2.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die an der aktuellen bAV-Studie 2023 der Unternehmensberatung Deloitte teilnahmen, hohe Einbußen bei ihren Finanzen im Alter. 

Immerhin führt diese Situation dazu, dass rund ein Drittel (37%) der Befragten eine Betriebsrente (bAV) nun als wichtiger ansehen. Allerdings zahlen gleichzeitig zehn Prozent der Umfrageteilnehmer eben wegen der Inflation weniger Geld in eine bAV ein. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die Deloitte zu der Studie veröffentlichte. Eine besonders geringe Teilnahmequote (19%) zeigen ältere Arbeitnehmer mit einem geringen Bruttoeinkommen.

Viele Firmen bieten gar keine bAV an
Die Studie förderte weitere Gründe für die Zurückhaltung zutage. "Kein Geld übrig" ist nur der zweithäufigste genannte Grund (24%). Der Hauptgrund ist schlicht, dass viele Arbeitgeber (45%) keine entsprechenden Angebote haben, auch nicht im Rahmen der Entgeltumwandlung. "Hier spielt einerseits das unzureichende Angebot, andererseits aber auch die mangelnde Kenntnis berufstätiger Personen über die Leistungen ihres Arbeitgebers hinein. Proaktive Kommunikation und ein Arbeitgeberzuschuss können die Teilnahmequote substanziell erhöhen", erläutert Jens Denfeld, Pension Expert bei Deloitte. 

Die Experten von Deloitte analysierten in diesem Jahr erstmals auch die Größe des Arbeitgebers als Einflussfaktor für die bAV-Angebote. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Die Vorsorge der Arbeitnehmer bei kleinen Unternehmen ist deutlich schwächer ausgeprägt als bei großen. Beispielsweise ist die Entgeltumwandlungsquote bei Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern nicht einmal halb so hoch (23%) wie bei Unternehmen mit 1.000 und mehr (52%). (fp)