Die Generali Leben zahlt Kunden, die in den Jahren 2021, 2022 und 2023 eine fondsgebundene Lebensversicherung abgeschlossen haben, überhöhte Kosten zurück. Die Gesellschaft wird dafür die Überschussbeteiligung an den Fondsguthaben nachträglich pauschal auf 0,7 Prozent anheben. Diese Beteiligung soll auch für Abschlüsse aus 2024 und in den kommenden Jahren gelten. Der Versicherer reagiert damit offenbar auf Drängen der Finanzaufsicht Bafin, die dessen Gebühren als zu hoch einstuft. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Branchenkreise. Weder die Generali noch die Bafin haben sich dazu gegenüber der Zeitung geäußert.

Zum Hintergrund: Die Bafin hat im Mai 2023 die finale Version ihres "Merkblatts zu wohlverhaltensaufsichtlichen Aspekten bei kapitalbildenden Lebensversicherungsprodukten" veröffentlicht. Mit diesem möchte sie die Effektivkosten- und auch Provisionsexzesse bei bestimmten Versicherungsgesellschaften und Produkten eindämmen, welche die Renditen der Kunden beträchtlich schmälern. Auf Basis dieses Merkblatts hatte die Behörde seitdem insgesamt zehn Gesellschaften genauer untersucht. Die Generali gehört offenbar dazu – und ist der Zeitung zufolge die erste bekannte Gesellschaft, bei der die Bafin Änderungen durchsetzen konnte.

Bafin-Chef drückt aufs Tempo
Die Behörde scheint aber nicht mit den Fortschritten der Unternehmen bei der Senkung der Kosten zufrieden zu sein. Kürzlich hat Bafin-Chef Mark Branson die Branche ermahnt, weiter zu machen. "Sonst wird so etwas wie ein Provisionsverbot oder ein Provisionsrichtwert kommen, der weniger liberal ist", sagte er auf dem Versicherungstag der "Süddeutschen Zeitung", wie diese berichtete. "Da muss Bewegung hineinkommen", forderte Branson damals weiter. "Daran haben zu viele zu lange zu gut verdient." (jb)