Die französische Bankengruppe Crédit Mutuel Alliance Fédérale wird Ende 2025 die Kooperation ihrer deutschen Tochter Targobank mit der Talanx Versicherung beenden. Ab 2026 möchte der Bankriese die Kunden der Targobank mit Produkten seines eigenen Versicherers Assurances du Crédit Mutuel statt mit den Policen der Talanx-Tochter Targo Versicherung versorgen. 

Das berichtet der "Versicherungsmonitor". Ein Sprecher der Talanx bestätigte dem Branchendienst die Kündigung. Dabei gehe es aber nur um das Neugeschäft. Der Bestand werde auch nach Ende 2025 weiterhin von der HDI Bancassurance mit Sitz in Hilden betreut, zu der die Targo Leben gehört. Die Mitarbeiter der Targo Versicherungen sollen dem Sprecher zufolge in den bestehenden und neuen Bancassurance-Kooperationen eingesetzt werden.

Empfindliche Einbußen
Damit verliert die Talanx, die 1996 eine Kooperation für den Versicherungsvertrieb mit der Targo-Vorgängerin Citibank geschlossen hatte, beträchtliches Geschäft. Dem "Versicherungsmonitor" zufolge meldete die Targo Leben, die exklusiv über die Bank gleichen Namens ihre Versicherungen vertreibt, für das Jahr 2022 Prämieneinnahmen von 919 Millionen Euro. Hinzu kamen 62 Millionen Euro Einnahmen des Schaden- und Unfallversicherers Targo Versicherung. Von den 919 Millionen wiederum entfielen 708 Millionen Euro auf Restschuldversicherungen.

Eine geplante Gesetzesänderung könnte das Geschäft mit Restschuldversicherungen aber bald stören. Bundestag und Bundesrat haben laut "Versicherungsmonitor" beschlossen, ab 2025 eine siebentägige Karenzzeit zwischen dem Abschluss eines Verbraucherkredits und einer Restkreditversicherung einzuführen. Mehrere Versicherer und der Gesamtverband der Versicherer prüfen eine Klage, da sie die Regelung für europarechtswidrig halten. Schon gültig ist eine Begrenzung der Provisionshöhe bei Restschuldversicherungen auf 2,5 Prozent der Kreditsumme. Crédit Mutuel Alliance Fédérale hat bereits auf den Veränderungsdruck reagiert und 2021 775 Millionen Euro auf den Goodwill der Targobank abgeschrieben, so der Branchendienst. (jb)