Die Allianz verliert in Deutschland an Boden. 2021 kam sie mit allen Tochtergesellschaften nur noch auf einen Marktanteil von 17,8 Prozent – den niedrigsten Stand seit 2017. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine aktuelle Analyse des Kölner Instituts für Versicherungsinformationen (Kivi). 2019 hatte der Marktführer noch 20,4 Prozent aller Versicherungsbeiträge auf sich vereint, 2020 waren es immerhin noch 19,8 Prozent. Der "SZ" zufolge bedeutete der prozentuale Rückgang eine Milliardensumme bei den Beitragseinnahmen: Die Branche nahm 2021 nach Kivi-Daten 230,3 Milliarden Euro an Beiträgen ein. Ein Prozent Marktanteil macht also 2,3 Milliarden Euro aus, so die Zeitung. 

Der Grund für den Rückgang bei den Beitragseinnahmen und damit den schrumpfenden Marktanteil war die Entscheidung der Allianz, im Lebensversicherungsgeschäft weniger Policen gegen Einmalbeitrag zu verkaufen. Daher gingen die Einnahmen der Allianz Leben um neun Prozent auf 23,9 Milliarden Euro zurück. Dahinter steckt laut "SZ" eine strategische Entscheidung: Der Versicherer setzt auf Policen, bei denen das Geld in Aktienfonds und anderen Wertpapieren angelegt wird. Das Geschäft gegen Einmalbeiträge funktioniert aber nur mit klassischen Lebensversicherungen. 

Mitbewerber legen zu
Wenn der Branchenprimus Marktanteile aufgibt, müssen andere Versicherer zulegen. Das taten die Anbieter auf Rang zwei bis fünf – wenn auch nur leicht. Die zu den Sparkassen gehörenden öffentlichen Versicherer (Versicherungskammer Bayern, Provinzial, VGH und andere) kamen 2021 zusammen auf 10,6 Prozent anstatt 10,4 Prozent. Auch die R+V, die zu den Raiffeisen- und Volksbanken gehört, steigerte sich leicht von 6,4 auf 6,8 Prozent, die Generali von 6,1 auf 6,3 Prozent und die Ergo von 5,6 auf 5,7 Prozent. (jb)