Die Run-off-Plattform Viridium sieht hierzulande erhebliches Potenzial für weitere Übernahmen von Altbeständen. "Die nächste Transaktion wird kommen", sagte Viridium-Chef Tilo Dresig laut dem "Handelsblatt" auf einer Presseveranstaltung. Viridium werde hierbei eine wesentliche Rolle spielen, ist Dresig überzeugt – allerdings müsse der Abwickler von Lebensversicherungen vorher einen neuen Mehrheitseigentümer finden.

Viridium gehört zu 20 Prozent dem Rückversicherer Hannover Rück, zu zehn Prozent der Generali und 70 Prozent dem Finanzinvestor Cinven, der bei der Rettung des italienischen Lebensversicherers Eurovita eine unglückliche Rolle gespielt hatte. Der Investor hatte sich geweigert, dem in finanzielle Schieflage geratenen Versicherer genügend neues Kapital zur Verfügung zu stellen, sodass der Versicherer schließlich zerschlagen wurde. Das wiederum hatte die deutsche Finanzaufsicht Bafin dazu bewogen, einen Run-off von Zürich-Beständen auf Viridium nicht zu genehmigen. Sie hat zu große Bedenken gegenüber Cinven.

Erste Kontakte
"Unsere Eigentümer sind dabei, die Optionen für die künftige Eigentümerstruktur zu prüfen", sagte Dresig laut "Handelsblatt". Es gebe bereits erste Kontakte. "Der neue Investor soll langfristig einsteigen und eine große Bilanz haben, um signifikantes Wachstum finanzieren zu können", betonte der Viridium-Chef. Mögliche Käufer seien etwa andere internationale Bestandsabwickler und Versicherungs- oder Rückversicherungskonzerne sowie auch große Vermögensverwalter. Konkreter auch in Bezug auf den Zeitplan wollte Dresig nicht werden. Ein anderer Finanzinvestor dürfte Viridium aber wohl eher nicht übernehmen. (jb)