Dieses Jahr eröffnet die Ideal Lebensversicherung den Reigen der Überschuss-Deklarierungen. Der Versicherer mit Sitz in Berlin hat bekannt gegeben, dass er die Basisverzinsung bei 3,3 Prozent belassen wird. Dazu kommen noch 0,7 Prozent am Schlussüberschussanteil sowie die – nicht näher ausgewiesene – Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven. Die Ideal hatte 2018 überraschend nach längerer Zeit als erste Gesellschaft die Verzinsung ihrer Lebenspolicen angehoben, zu denen ausschließlich klassische Garantieprodukte zählen. Zugleich war sie damit auch die spendabelste Gesellschaft (FONDS professionell ONLINE berichtete ausführlich).

Der Versicherer gibt in der Pressemitteilung auch ein paar Geschäftszahlen bekannt. Das Unternehmen erwartet für 2019 Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung von rund 340 Millionen Euro. Der Bestandsbeitrag als wichtigste Steuerungsgröße wachse um circa vier Prozent, so die Prognose. Der Buchwert der Kapitalanlagen der Gruppe liege bei 2,23 Milliarden Euro, der Marktwert soll sich auf rund 2,76 Milliarden Euro belaufen.

Kritik an der EZB
Ideal-Chef Rainer M. Jacobus zeigt sich daher zufrieden, verzichtet in einer Pressemitteilung aber nicht auf Kritik an der Europäischen Zentralbank (EZB): "Unser Beispiel zeigt, wie man mit flexibler Kapitalanlage das Alleinstellungsmerkmal Garantie in der Lebensversicherung verteidigen kann; allerdings sind die gewaltigen Risiken der Zinspolitik der EZB unübersehbar", erklärt Jacobus. "Wenn hier nicht schnell, und ich meine damit 2020, der Ausstieg vorbereitet wird, sind die Folgen für die Altersversorgung nicht mehr beherrschbar", so der Ideal-Chef. Ein Weckruf renommierter Ex-Notenbanker in der vergangenen Woche sollte den EZB-Rat zum Umkehren veranlassen. (jb)