Die Zinswende schlägt sich weiter auf die Überschussbeteiligungen der Lebensversicherer durch. Nach der jahrelangen Talfahrt bei den Zinsen hatten bereits im vergangenen Jahr viele Versicherer ihre Überschussbeteiligung für klassische Policen erhöht. Dieser Trend setzt sich nun fast marktweit fort, wie eine Untersuchung des Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) zeigt: Im laufenden Jahr hat erneut keine Versicherungsgesellschaft ihre Überschussdeklaration gesenkt. 37 Versicherer dagegen haben zum Jahreswechsel ihre Verzinsungen angehoben. Das seien 17 Gesellschaften mehr als im vergangenen Jahr. 13 Versicherer halten die Beteiligung an ihren Überschüssen konstant, so M&M.

Von den analysierten 50 Gesellschaften haben 37 Gesellschaften ihre Überschüsse von 2023 auf 2024 im Durchschnitt um 0,4 Prozentpunkte erhöht. 2023 waren es 0,3 Prozentpunkte. Die höchste Steigerung liegt bei einem Prozentpunkt und ist damit höher als im Vorjahr (0,85 Prozentpunkte). Mit 0,1 Prozentpunkten liegt die niedrigste Erhöhung unter dem Wert von 2023 (0,15 Prozentpunkte), schreiben die Analysten.

Höchste Verzinsung: 3,25 Prozent
Im Mittel betragen die laufenden Verzinsungen von 50 untersuchten Gesellschaften für 2024  2,4 Prozent; im Vorjahr waren es 2,1 Prozent. Die höchste Beteiligung an den Überschüssen bietet ein Versicherer mit 3,25 Prozent, im Vorjahr lag das Maximum bei 3,0 Prozent. Die geringste Verzinsung beträgt 1,6 Prozent, nach 1,25 Prozent 2023 (siehe Grafik). "Der Trend, die Überschüsse zu erhöhen, setzt sich marktweit fort und führt dazu, dass inzwischen ein Großteil der Gesellschaften ihren Kunden eine Verzinsung von mindestens zwei Prozent bietet", fasst Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik und Rating, die Entwicklung zusammen. (jb)