Sie heißen "Index Select", "Index Clever" oder "Dax-Rente" und sollen Sicherheit mit Renditen kombinieren, die sich nur an den Aktienmärkten erzielen lassen. Das zumindest stellen die Anbieter von Indexpolicen Sparern in Aussicht. Klingt toll, klappt aber nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Verbrauchermagazins "Finanztest".

"Von den guten Renditen der Aktienmärkte sind diese Altersvorsorgeprodukte meilenweit entfernt", erklärt Ulrike Sosalla, stellvertretende Chefredakteurin des Magazins. Als die Aktienmärkte im vergangenen Jahr um 20 Prozent und mehr stiegen, hätten viele Inhaber von Indexpolicen auf Renditen gänzlich verzichten müssen. 

100 simulierte Einjahreszeiträume
"Finanztest" hat die Wertentwicklung von elf Indexpolicen in den vergangenen Jahren unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Bei der Allianz etwa lag die Rendite der Untersuchung zufolge nur in 37 der simulierten 100 Einjahreszeiträume über null. Bei anderen Versicherern war dies noch seltener der Fall. Im Schnitt lag die Rendite bei 1,64 Prozent. Der Grund: Kursverluste an der Börse schlagen voll ein, Kursgewinne dagegen sind gedeckelt.

"Die Anbieter sind sich dieser Mogelpackung durchaus bewusst", so Sosalla. Da verwundere es kaum, dass fast alle der von "Finanztest" kontaktierten Anbieter ihre Beteiligung am Test anfangs verweigert hätten. "Eine Intransparenz, die wir bei 'Finanztest' in der Form selten erleben", konstatiert Sosalla.  Zwar sei ein einmal erreichtes Vertragsguthaben tatsächlich gesichert. Aufgrund der hohen Kosten ist es der Studie zufolge allerdings in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss deutlich geringer als die Einzahlungen.

"Lediglich für die Anbieter ein gutes Geschäft" 
"Indexpolicen sind lediglich für die Anbieter ein gutes Geschäft. Wir raten Verbraucherinnen und Verbrauchern dringend davon ab, sie für ihre private Altersvorsorge zu nutzen”, warnt Stephan Kühnlenz, wissenschaftlicher Leiter und Altersvorsorge-Experte von "Finanztest". Er rät stattdessen: "Setzen Sie auf ETF-Sparpläne oder günstige Fondspolicen." (am)