Ein neues Start-up buhlt um die Gunst von Verbrauchern zwischen 20 und 40 Jahren. Das 2021 gegründete Fintech "Forget Finance" möchte mit seiner zum Jahresbeginn gestarteten App fürs "Digitale Finanz-Coaching" durchstarten. Das Konzept, welches auf einen Mix aus künstlicher Intelligenz (KI) und persönlicher Betreuung setzt und so die Zielgruppe zum Anlegen motivieren möchte, hat offenbar eine Reihe an Investoren überzeugt: Laut einer Pressemitteilung konnte das Unternehmen, das über eine Erlaubnis gemäß Paragraf 34f Gewerbeordnung verfügt, Ende Februar eine Finanzierungsrunde über 3,5 Millionen Euro abschließen. Zu den neuen Investoren gehören BTOV Partners, UVC Partners, TA Ventures, Nino Ulsamer, Gründer von Stash Away, sowie Zeitgeist Tech Ventures.

Das Angebot der beiden Forget-Finance-Gründer Konradin Breyer, dem ehemaligen Produktchef der Fitness-App Freeletics, und Jurek Herwig, der die Commerzbank-App als technischer Leiter verantwortete, ist im Kern ein KI-gestützter Bot. Mit dessen Hilfe können Verbraucher ihre Spar- und Investmentziele analysieren und erhalten einen personalisierten Plan, wie sie diese umsetzen können. Wird es komplexer oder hat jemand Nachfragen, kann er mit einem der Mitarbeiter von Forget Finance sprechen – gegen Honorar in Form eines Abo-Modells. "In unserer ersten Unternehmensphase haben wir die Finanzberatung von morgen eingeführt. In der zweiten bauen wir die digitale Bank der Zukunft, die das gesamte Finanzleben unserer Kunden individuell begleitet, vereinfacht und automatisiert", lässt sich Forget-Finance-Chef Breyer in der Pressemitteilung zitieren.

Krypto-Assets in Planung
Die App gibt keine konkreten Produktempfehlungen, sondern schlägt allgemein vor, welcher Teil der verfügbaren Anlagesumme etwa in eine Altersvorsorge oder in Fonds für den Vermögensaufbau gesteckt oder als Notgroschen gespart werden sollte.

"Wir vermitteln zwar keine Produkte selber, haben aber Kooperationen mit einer Reihe von Finanzdienstleistern, von denen wir bei erfolgreichem Abschluss eine Provision erhalten", erklärt Breyer im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE. "Sobald das System bei der Aufteilung des Vermögens und Sparrate auf verschiedene Töpfe unterstützt hat, können die Investments auch direkt in der App umgesetzt werden – durch eine vollständige Integration der Vermögensverwaltung unseres Partners Evergreen." In anderen Bereichen erfolge die Umsetzung außerhalb der App mit einer Reihe an Bankpartnern sowie auch Versicherungsgesellschaften. Policen sowie Krypto-Assets sollen im laufenden Jahr in die App integriert werden, kündigt Breyer an. (jb)