Immer mehr Teile der globalen Finanzgeschäfte werden abseits der Banken abgewickelt, wie eine vor kurzem veröffentlichte Auswertung einer Analyse des Finanzstabilitätsrats der größten 20 Wirtschaftsnationen zeigt. In diese Lücke stoßen neben Pensionsfonds offenbar auch immer mehr Versicherer, wie "Versicherungswirtschaft heute" (VWH) berichtet.

Der Branchendienst führt als Kronzeugen für die wachsende Bedeutung der Assekuranz in dem Bereich den Blackrock-Versicherungsexperten Marcus Severin an. "Die Versicherer stehen unter großem Druck: Solvency II, Digitalisierungstendenzen und niedrige Zinsen belasten das Geschäft. Das muss kompensiert werden, was nicht alleine mit einer effizienteren Verwaltung erreicht werden kann", zitiert VWH Severin. "Im Bereich Altersvorsorge müssen die Versicherer andere Geschäftsfelder erschließen und sich beispielsweise auch in Bereiche vor wagen, die als klassische Bankdomäne gelten. Das geschieht auch bereits, kann und sollte aber erweitert werden."

Assekuranz mischt verstärkt bei Hypotheken mit
Ein Beispiel sind die Finanzierungen von Wohnimmobilien: Hier haben etwa deutsche Versicherer ihr Geschäft 2016 stark erhöht. Sie vergaben Wohnungsbaukredite in Höhe von rund 7,9 Milliarden Euro, rund vier Prozent mehr als 2015 (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Die nachlassende Bedeutung der Banken in Deutschland lässt sich einem Artikel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge auch mit Zahlen belegen. Bewegten die Banken noch vor wenigen Jahren mehr als drei Viertel des Finanzvermögens hierzulande, so ist der Anteil inzwischen auf unter 60 Prozent gerutscht. (jb)