Die deutschen Lebensversicherer mussten 2022 den politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen Tribut zollen. Die Gesellschaften konnten nur rund 4,4 Millionen neue Verträge abschließen, im Vorjahr 2021 waren es noch 4,8 Millionen gewesen. Nur zum Vergleich: 2019 waren es knapp 5,1 Millionen. Das geht aus dem Zahlenwerk "Statistiken zur deutschen Versicherungswirtschaft" hervor, das der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kürzlich veröffentlichte.

Gegen den Trend legten übrigens fondsgebundene Renten- und Kapitalversicherungen zu. Immerhin knapp 622.000 neue Rentenpolicen auf Fondsbasis (2021: 545.000) und 64.800 Kapitalversicherungen (2021: 63.500) zählte der GDV. Insgesamt setzten die Versicherer 2,1 Millionen Rentenversicherungen (2021: knapp 2,4 Mio.) und 310.000 klassische Kapitalversicherungen (2021: 365.000) neu ab. Ferner war auch das Neugeschäft mit Risikoversicherungen (363.000) und Invaliditätspolicen (416.000) bedeutend, die der Verband zu den Lebensversicherungen zählt.

Kaum Abschlüsse über Portale
Wie aber kamen die Produkte zum Kunden? Auch das hat der GDV aufgeschlüsselt. Über alle Vertriebswege sind die Agenturen der Versicherer der wichtigste. Rund 40 Prozent der Produktabschlüsse tätigen sie. Etwas mehr als ein Viertel steuern Makler bei, Banken rund ein Fünftel (siehe Grafik). Trotz des Erfolges von Vergleichsportalen etwa beim Abschluss von Kfz-Policen, im Lebensbereich spielen sie weiterhin nur eine untergeordnete Rolle. (jb)