Angesichts der anhaltenden Zinsflaute und der damit sinkenden Erträge gehen die deutschen Lebensversicherer vermehrt dazu über, ihren Kunden die private Rente zu kürzen. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin "Capital" in seiner neuesten Ausgabe. Für die Branche seien die Einschnitte bei den laufenden Rentenbezügen "ein Fanal", schließlich vertreibe sie Rentenpolicen als "Brot- und Butter-Produkt" – und lebe von Verlässlichkeit.

Als erstes Unternehmen hatte im Juli dieses Jahres die Münchner Generali für Aufregung gesorgt. Der Lebensversicherer, der zur italienischen Generali-Gruppe gehört, hatte angekündigt, Privatrenten, die bereits in der Auszahlungsphase sind, ab sofort zu kappen. Kunden, in deren Verträgen Garantien von mehr als 1,75 Prozent festgeschrieben sind, erhalten seitdem keine Überschussbeteiligung mehr. Betroffen sind nach Angaben von Generali 27.600 Verträge.

Weitere Versicherer haben bereits gekürzt
Doch Generali ist kein Einzelfall, wie eine Umfrage von "Capital" unter den 15 größten Lebensversicherern zeigt. Die meisten hätten eingeräumt, selbst schon Rentenbezüge gekürzt zu haben. Zu den Unternehmen, die offen zu den vorgenommenen Kürzungen  stehen, zählen dem Magazin zufolge die Aachen Münchener, die Alte Leipziger, Axa, Ergo, Debeka, die Nürnberger und die Württembergische. Die Provinzial Nordwest und die R+V hätten keine konkreten Angaben gemacht. (am)